Rezai-Stiftung
Medizinische Hilfe für Herat/Afghanistan
Dr. Mahdi Rezai ist in Herat/Afghanistan geboren. Er hat in Deutschland Medizin studiert, wurde deutscher Staatsbürger und leitet das Brustzentrum Luisenkrankenhaus in Düsseldorf. Die Stiftung ist dem Andenken der Eltern des Stifters gewidmet.
Als Dr. Rezai im Juni 2003 seine Heimatstadt Herat besuchte, bot sich ihm die Gelegenheit eine Entbindungsklinik zu besuchen. Hierher kamen nur Frauen mit Risikoschwangerschaften; üblicherweise werden die Kinder zu Hause geboren. Die hygienischen Zustände im Kreißsaal waren katastrophal und es fehlte an Allem. Zehn Frauen bekamen in diesem Kreißsaal gleichzeitig ihre Kinder. Die Ärzte waren verzweifelt, da sie unter diesen Umständen kaum angemessen helfen konnten. Die Hälfte der Mütter würde die Geburt nicht überleben.
Dr. Rezai war schockiert und wusste, hier muss geholfen werden!
„Ich versprach dem Klinikpersonal, dass ich ein neues Krankenhaus bauen würde. Ich hatte noch keine Vorstellung, wie ich das anstellen sollte, aber eine innere Stimme hat mir gesagt, dass ich es schaffe.“ sagt er heute noch, wenn man ihn fragt, wie er dies in die Realität umsetzen wollte.
Während seines restlichen Aufenthaltes in Afghanistan ließ ihn der Gedanke nicht los und er überlegte, was er tun könnte um den Frauen effektiv helfen zu können.
Kurz nach seiner Rückkehr nach Düsseldorf gründete er eine Stiftung und widmete sie dem Andenken seiner Eltern.
Bereits am 4. Juli 2003 überreichte der damalige Regierungspräsident Jürgen Büssow dem Ehepaar Rezai hier in Düsseldorf die Stiftungsurkunde und erkannte die „Rezai-Stiftung, Medizinische Hilfe für Herat/Afghanistan“ mit Sitz in Düsseldorf gemäß §80 BGB in Verbindung mit §3 StiftG NW als rechtsfähig an.
Die Stiftung sollte dem Zweck dienen die medizinische Versorgung von Frauen und Kindern und die Aus- und Fortbildung von medizinischem Personal in Afghanistan zu verbessern.
Mit der Anerkennung der Stiftung durch die Bezirksregierung Düsseldorf konnte die Arbeit also nun beginnen
Dr. Rezai trat mit der afghanischen Regierung in Kontakt und es gelang ihm, den Erwerb eines 9000 Quadratmeter großen Grundstückes zu vereinbaren. Hier, mitten im Herzen von Herat, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, hatte schon einmal eine Entbindungsklinik gestanden. Sie wurde aber durch den Krieg vollkommen zerstört. An dieser Stelle sollte die neue Klinik entstehen.
Bereits ein Jahr nach seinem Versprechen etwas zu ändern und ein neues Krankenhaus zu bauen, wurde in Herat der Grundstein der Klinik gelegt und der Bau begann. Da er wusste, dass die Stiftung die Kosten des Bauvorhabens und den späteren Betrieb unmöglich alleine tragen könnte, begann Dr. Rezai unermüdlich um Unterstützung für sein ehrgeiziges Projekt zu werben. Viele ehemalige Patientinnen und auch Menschen aus dem persönlichen und familiären Umfeld unterstützten das Projektes und trugen zur erfolgreichen Umsetzung ebenso bei wie Arztkollegen aus aller Welt, die auch Gegenstände des medizinischen Alltags spendeten.
Eine Delegation der Deutschen Botschaft traf sich im April 2007 mit Dr. Rezai in Herat um über dieses Projekt zu sprechen und sich selbst ein Bild von der zu machen. Die Deutsche Botschaft befürwortete das Projekt ganz explizit und misst der Klinik eine hohe Bedeutung für das Gesundheitswesen der Region zu.
Im Frühjahr 2007 sollte der Betrieb des Krankenhauses aufgenommen werden. Da jedoch alle Materialien aus dem Ausland herangeschafft werden mussten und Lieferungen oftmals nicht pünktlich eintrafen, verzögerte sich die Bautätigkeit und die Klinik wurde erst 2008 fertig gestellt und anschließend in Betrieb genommen.
Die Stiftung ist durch Bescheinigung des Finanzamtes Düsseldorf-Mitte, StNr. 133/5909/2102 VST, vom 23. Juli 2003 als gemeinnützig anerkannt. Entsprechende Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.